Solinger Tanzfest

Eventfotografie – Vorbereitung

Wie stelle ich mich auf ein Eventfotografie ein?

Vor dieser Frage stand ich schon mehrfach, oft waren es Events auf denen ich vorher noch nie [fotografisch] unterwegs war. Einen Ausblick diese Thematik hatte ich ja bereits im Beitrag zum Juicy Beats 19 gegeben.
Worum geht es also diesmal?

Tanzen

Der ein oder andere Leser kennt vielleicht den Beitrag aus dem letzten Jahr, welcher sich auf das Solinger Tanzfest bezieht.
Auch in diesem Jahr Mache ich wieder für die Amazing Dance Company von Sabine Schaefer Fotos von den Seiten Bühne aus. Zusätzlich wird die GoPro das ganze frontal in Videoform festhalten. Wieso war sie letztes Jahr eigentlich nicht schon dabei?!

Solinger Tanzfest

Vorbereitung

Was gehört dazu? Klar! Akkus laden, Speicherkarten leer machen, Objektive nochmal putzen.. Moment mal.. welche Objektive denn eigentlich?!

Vor dieser Frage stand ich nun auch. Welche Gedanken muss ich mir also machen?
Seit dem letzten Jahr hat sich meine Kollektion fast vollständig geändert, altes raus neues rein.

Das größte Problem in meinem Fall: Meine Kamera ist nicht mehr die jüngste und schlägt Sich bei schlechterem Lich nicht so (Achtung, fotografischer Wortwitz!) berauschend.
Dies wird aber aus Erfahrung (und auch Verstand) der Fall sein, wenig Licht nur einzelne Spots – aber viel Dunkelheit. Also sollte man auf Lichtstarkes zurückgreifen um kurze Verschlusszeiten zu bekommen, denn es sind auch schnelle Tanzstile dabei! Darüber hinaus sollte man auch flexibel sein, eben auf die Bühne rennen ist nicht. Damit fallen meine beiden Lichtstärksten Objektive (50mm f1.8 und 35mm f1.4) vorerst raus. 50mm kann zu viel sein, 35mm eventuell schon wieder zu wenig? Dann kommt dazu, dass 35mm hat keinen Autofokus. Bei Portraits hat man die Möglichkeit auch mal eine Sekunde zu fokussieren. Bei solch einem Event (ohne Übung nicht) ich bin mittlerweile zwar schnell und gut im fokussieren, aber perfekt ist es trotzdem nicht immer.

Nutzen was da ist

Seit Januar habe ich ja ein Lichtstarkes 70-200mm f2.8, könnte das passen?
Also bin ich einen anderen Weg gegangen, anstatt nur in der Theorie zu überlegen. Ich habe ja meine vielen kleinen Helfer (aka. Lightroom [in diesem Fall]).

Also bin ich in die Sammlung mit den Fotos des letzten Jahres gegangen (es sind leider nur ca. 180 Stück, es ist viel geflogen da es schlichtweg unbrauchbar war).

Nun besitzt Lightroom unter anderem diese tolle Funktion: Filtern nach Metadaten – Darüber lasse ich mir nun die Bilder filtern (ich hatte damals das 18-200mm f3.5 -5.6 genutzt)

Was habe ich davon?

Ich filtere mir nun erstmal die Fotos und lasse die Brennweiten auflisten. Um nun zu herauszufinden, ob z.b. das 70-200mm geeignet ist, fasse ich alle Einträge ab 70mm zusammen und komme hier auf 53 von 180 Fotos, also nicht einmal ein Drittel.

Eventfotografie

Damit könnte das 70-200mm nicht die beste Wahl sein. Also gehe ich einen Schritt weiter: Ich habe nun auch ein 24-105mm f4 Was eine sehr gute Qualität hat. Hierbei sollte ich nun natürlich in Relation zur ISO & Blende filtern, was dann so aussieht:

Eventfotografie

Ich habe nun also gefiltert, welche beziehungsweise wie viele Fotos ich mit dem 24-104 f/4 zu dem damaligen Zeitpunkt machbar gewesen wären und komme auf 119 von 180 was schon ein deutlich besserer Schnitt ist! Jetzt kommt die ISO ins Spiel. Man sieht: Ein Großteil wurde sogar bei mehr als Blende 4,5 gemacht, da die Brennweite oft größer wurde. Umkehrschluss: Da ich eine konstante Blende von 4 habe, brauche ich die ISO nicht zwingend nach oben zu schrauben und kann eine kürzere Belichtungszeit nutzen, um Bewegungen einzufrieren.

Nun der Kompromiss: Bin ich gut gewappnet mit bis zu 105mm und hab dafür mehr Spiel im Nahbereich, da die Bühne nicht riesen Groß ist oder doch lieber eine geringere Blende dafür aber viele Nahe Bereiche?

Der Entschluss

Ich gehe nun dazu über, das 24-105mm definitiv drauf zu packen. Durch die Erfahrung an Eventfotografie, welche ich glücklicherweise mit der ADC sammeln konnte, wirken allein stehenden Tänzer nicht so toll, da sie nur zusammen ein gesamtes Bild ergeben. Also ist der Weitwinkel Bereich durchaus relevant. Da die Bilder ohnehin [fast] ausschließlich für das Web gedacht sind, kann ich bei Bedarf auch zum digitalen Zoom zurückgreifen und das Bild entsprechend croppen. Dabei habe ich am Ende mehr Qualität als andersrum. Als Zusatz packe ich noch das kompakte 11-16mm f2.8 von Tokina mit in die Tasche. Wenn ein Stück mal länger ist (es sind kurze einzel Blocks von wenigen Minuten) kann ich zur Not schnell wechseln und eine Hand voll an Weitwinkel-Bildern machen.

Solinger Tanzfest

Ein Fazit [in der Theorie]

Wie gesagt, es ist alles Theorie. Ich habe aber ein deutlich besseres Gefühl als im vergangen Jahr. Ich springen nun allerdings auch nicht komplett in’s kalte Wasser was mir sicherlich einen Vorsprung gibt.
Ich weiß wo letztes Jahr meine Fehler waren und wie ich Sie, zum großen Teil, umgehen kann. Somit kann ich dann mal neue und andere Fehler machen (hoffe ich natürlich nicht, aber später ist man immer schlauer).

Vielleicht gibt dieser Eintrag dem ein oder anderen eine kleine Hilfe wie man sich auf solche, nicht zwingen alltägliche Situationen, vorbereiten kann.
Die Ergebnisse bekommt ihr im Laufe der nächsten Woche zu sehen.

Vielleicht entdeckt mich der ein oder andere ja sogar am Bühnenrand – ansonsten wünsche ich allen Besuchern am Samstag & Sonntag viel Spaß!

Solinger Tanzfest